Vier gleichaltrige Rheder mit der Lust am gemeinsamen Musizieren

Rhede (ste). „Veronika, der Lenz ist da!" Nein, das ist kein freudiger Jubelschrei über den kommenden Frühling, sondern eines der Lieder aus dem umfassenden Repertoire von vier Sängern. Die vier, das sind Bernd Driver, Josef Thebingbuß, Josef Grunden und Burghard Theling. Gemeinsam bilden sie seit fast fünfzehn Jahren das Rheder Männerquartett. Zusammengehalten werden sie durch eine Idee: die Freude am gemeinsamen Singen.
Die gebürtigen Rheder, alle Jahrgang 1948, kennen sich schon aus frühester Kindheit. Zum Teil haben sie sogar gemeinsam die Schulbank gedrückt. Auch bei den Pfadfindern mischten sie kräftig mit. „Der Zusammenhalt war also schon früh da", erklärt Grunden. Beat-Musik war schließlich in der Jugendzeit angesagt: In einer kleinen Band spielten die vier flotte Rhythmen. Anfang der 70er jedoch stellten sie ihre Instrumente in die Ecke und entdeckten ihre Talente als Sänger: sie meldeten sich im Bocholter Quartettverein an, in dem sie bis heute aktiv tätig sind.
„Im Quartettverein waren wir glücklicherweise auf vier Stimmen verteilt," erklärt Grunden, „so lag es nahe, selbst etwas auf die Beine zu stellen." Damit war die Gründung des

Rheder Männerquartetts 1975 beschlossene Sache. Seitdem singen Driver (1. Tenor), Thebingbuß (2. Tenor), Grunden (1. Baß) und Theling (2. Baß) bekannte Volksmelodien, alte Chorlieder und sakrale Gesänge bis hin zu Stücken zeitgenössischer Komponisten. Werke aus Klassik und Romantik sind ebenso angesagt wie alte Beatles-Hits, die sich bei der vierköpfigen Besetzung geradezu anbieten. Am allerliebsten jedoch singt das Quartett „Barbershop". „Barbershop?" „Ja, Barbershop"," erläutert Grunden und gibt die deutsche Übersetzung gleich mit. „Friseurladen" „Barbershop" ist eine Musikrichtung, die sich bei den Friseuren in Amerika entwickelt hat. Der Grund, warum gerade die Friseure anfingen zu singen, ist klar. Üblicherweise wurde in den Läden Alkohol ausgeschenkt, so daß es in den Salons, immer sehr lebhaft und heiter zuging".                                                             „Hello, ma baby" heißt eines dieser humorvollen Lieder, die ein wenig an amerikanische Folklore erinnern und die „immer etwas ganz anderes, besonderes darstellen." Zu dem abwechslungsreichen Repertoire gehören auch „Am Himmel da funkeln Sterne" oder "Der Speisezettel", eine Aufzählung aller möglichen Fleischsorten und Gerichte. „Wo immer wir dieses Lied singen, sprechen die Leute nachher nur noch vom Speisezettel," wissen die vier zu berichten. Anlässe, bei denen die reinen Amateure auftreten, gibt es genug: ob bei Weihnachts- oder Betriebsfesten, Gottesdiensten oder Kirchenchorkonzerten, das Männerquartett ist dabei.
Sogar im Rundfunk waren die vier schon zu hören und zwar im vergangenen Oktober, als der WDR mit seiner Sendung „WDR unterwegs" Station in Rhede machte.
Doch nicht nur in Rhede und Umgebung ist die Truppe bekannt. Auch in Heidelberg, Essen und Ibbenbüren trat sie schon auf die Bühne.
Im Bocholter Quartettverein sind die vier längst zu seinem festen Bestandteil geworden. „Dem Leiter Otto Groll haben wir sehr viel zu verdanken, denn ohne ihn hätten wird das alles nie erreicht," darin sind sich alle einig. Die Proben nehmen sie sehr genau, schließlich machen sie bei fast jedem Treffen eine Bandaufnahme, so daß „wir genau hören können, wo es noch hapert." Denn: „Mikrophone lügen nicht."
Für alle, die das Männerquartett noch nicht kennen, hier ein kleiner Tipp: am Pfingstwochenende steht der nächste Auftritt bevor. Anlaß ist die Besiegelung der Städtepartnerschaft zwischen La Ferte und Rhede.

 

 

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